luisa_12676944Hallo blaueblume,
ich muss dir zuerst einmal etwas sagen. Das damit Leben können eine kriminelle Handlung durchgeführt zu haben ist mit Abstand das schwerste daran. Das kann dir auch niemand nehmen... nicht einmal eine Verhandlung oder Strafe. Die Tat bleibt ja vorhanden. Du musst für dich einen Weg finden mit dir und der Tat ins reine zu kommen, nur das zählt. Meinst du das kann dir eine Strafe geben?
Deine größte Sorge liegt ja bei deinen Eltern. Dazu hätte ich einige Fragen. Waren sie Mittäter oder siehst du das so schwer weil ihn ihrem beruflichen Darsein ein kriminelles Kind nicht geduldet wird? Wie kommst du auf das Berufsverbot oder kam das von dem Anwalt? Ein Berufsverbot wird nur in ganz seltenen Fällen ausgesprochen, da die Richter dem Angeklagten sonst oft jegliche Perspektive nehmen. Ich habe es erst 2 mal überhaupt erlebt, einmal bei nem Sittich der Kindergärtner war und einmal bei nem Betrüger der Kaufmann war. Bei letzterem war es glaube zeitlich begrenzt auf 10 Jahre wenn ich es richtig im Kopf habe.
Deine Zweifel sind nicht einfach, du willst ja deinen Eltern nicht schaden. Nun jedoch musst du auch an dich denken. Einge Möglichkeit wäre es das du nicht alles sagst. Als Angeklagte musst du weder dich noch Mittäter belasten. Du kannst also Dinge verschweigen. (anders als Zeugen) Das funktioniert natürlich nur wenn du dir Gedanken machst weil sie Mittäter waren.
Bei letzterem wird es nicht einfach, habe ich selbst erlebt. Meine Mutter war und ist Erzieherin... das passte so gar nicht zu dem kriminellen Sohn. Sie musste sich da durchbeißen und mit etwas Abstand ging das auch. Die Leute mussten erst mal lernen das sie nichts... aber auch gar nichts für meinen Unfug konnte. "Mit eingesperrt" hat sie sich jedoch immer Gefühlt, stigmatisiert wurde beide Elternteile auch immer mal wieder. Das ist halt das Risiko... diese Schuld trägt man als Täter.
Andererseits, musst du mit dir Leben. Zerreißt es dich zu sehr ist der Gang zur Polizei vielleicht wirklich der Richtige. Du Fragst ja was wir tun würden... DIE ENTSCHEIDUNG kann dir jedoch niemand abnehmen, ebenso wenig kannst du vergleichen was wir tun würden mit dem was du tun solltest. Ich persönlich würde mich zurücklehnen und abwarten, ich gehe jedoch mit dieser Sache sicherlich anders um als die breite Masse. DAS jedoch wäre alleine meine Art mit dieser Sache umzugehen.
Nun will ich jedoch auch noch mal zu dem Anwalt kommen mit dem du geredet hast. Das war sicherlich ne gute Entscheidung dich zuerst mit ihm hinzusetzen. Ich hoffe du hast gleich den richtigen gewählt? Jemand der sich speziallisiert hat auf Strafrecht? Wenn nicht dann höre dir erst einmal die Meinung eines speziallisierten Anwaltes an. Oft ist es nämlich erschreckend was Anwälte von sich geben wenn sie von der Thematik keine Ahnung haben. Sprech mit diesem alles durch. Was könnte deine Eltern erwarten... was dich und dann wäge ab was du tust. Handle bei so etwas auf keinen Fall zu voreilig.