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Forum / Recht & Unrecht

Ermittlungsverfahren nach Unfall

Letzte Nachricht: 29. Dezember 2022 um 17:58
H
hellocaty
20.10.22 um 17:38

Hallo Leute,

ich fühle mich da im Moment komplett überfordert und allein gelassen. Ich habe im August einen Autounfall verursacht. Dabei kam es zu Personenschaden. Meine Beifahrerin hat sich etwas weh getan an der Hand und hat das bei der Polizei anschließend auch gesagt. Der dem wir drauf gefahren sind hatte erstmal nichts und ist nach der Unfallaufnahme weiter gefahren als ob nichts wäre. Er ist erst danach aber zum Arzt gegangen und hat sich gleich vier Wochen krank schreiben lassen.
 
Ich habe dann eine Vorladung zur Vernehmung als Beschuldigte bekommen. Meine beiden Mitfahrerinnen haben auch eine Vorladung als Zeuge erhalten. Außerdem hat noch ein weiterer Zeuge an der Unfallstelle angehalten, ein älterer Herr, den wir kurz davor überholt hatten. Ich bin da jedenfals hin und hab dann nochmal geschildert, wie es aus meiner Sicht zu dem Unfall gekommen ist.
An der Unfallstelle habe ich der Polizei gesagt, dass ich vom Bremspedal abgerutscht bin. Das war im Schock, ich hab irgendwie nach einer Entschuldigung gesucht. Aber es stimmt nicht. Das wäre vielleicht auch keine große Sache, aber im Unfallprotokoll hatte die Polizistin aufgenommen, dass ich Schuhe mit hohem Absatz getragen habe...
Naja, jetzt wollten die aber genau wissen, wie das jetzt war. Ich hab halt gesagt, ich kann mich nicht mehr genau erinnern.
 
Zum anderen wurde damals unsere Bremsspur vermessen. Die war knapp 54 Meter. So, jetzt haben die einfach eine Aufprallgeschwindigkeit von 30 kmh angenommen und daraus eine Bremsausgangsgeschwindigkeit von 112 kmh berechnet. Und jetzt wird mir vorgeworfen 42 kmh zu schnell gewesen zu sein. Kann ich alles bei der Polizei einsehen.
 
Jedenfalls hat die Staatsanwaltschaft ein strafrechtliches Ermittlungsverfahren wegen fahrlässiger Körperverletzung gegen mich eingeleitet. Zum einen wegen einer Sorgfaltspflichtverletzung mit den Schuhen, zum anderen wegen der überhöhten Geschwindigkeit. Obwohl das ja schon ein bisschen paradox ist, weil die Bremsspur zeigt ja, dass ich mit dem Bremsen kein Problem hatte.
 
Naja, ich bin jedenfalls seit Wochen mit den Nerven am Ende. Ich fühle mich wie ein Schwerverbrecher und weiß nicht was auf mich zukommt. Im Netz findet man viel, teilweise wir von Freiheitsstrafen von drei Jahren berichtet.
 
Ich denke ich hätte sofort zum Anwalt gehen sollen, aber das hat man davon wenn man offen und ehrlich ist. Da draußen laufen wirklich böse Leute rum aber wenn jemand ein Unfall passiert, dann wird man so behandelt.
 
Ich habe bisher nur das Schreiben von der Staatsanwaltschaft, dass ein Verfahren läuft. Muss ich da vor Gericht? Was wird da wohl rauskommen? Oder ist nur mein Führerschein in Gefahr? Hat da wer Erfahrungen?
 
Und können die einfach so die Geschwindigkeit raten? Wir sind ja nicht geblitzt worden oder ähnliches.
 
Das entwickelt sich zum absoluten Albtraum. Es bricht alles über mich herein. Der Unfall selbst war für mich ja auch schon schlimm und dann kommt so was…
 
LG Caty
 

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M
muenchener.ego
01.11.22 um 21:10

Erstaunlich. Du lugst und lugst, fährst mit Absätzen und fühlst dich noch im recht. Krass. 

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J
j.valjean
03.11.22 um 20:23

Erstmal, im Gefängnis wirst du nicht landen. Das ist Pro-forma bei der Staatsanwaltschaft, je nachdem wie die Vernehmungen laufen, wird dann entschieden, ob das verhandelt wird. 

Bzgl. der Bremsspuren, die haben die Länge und das Gewicht des Fahrzeuges - bedeutet daraus kann man irgendeine Formel zaubern. Das ist nicht geraten, sondern Fakt. 

Für einen Anwalt ist es nicht zu spät. Der kann sich mit dir abstimmen und regelt alles für dich. Hast du eine Rechtschutz? idealerweise die nicht über die KFZ Versicherung läuft? Ein Erstgespräch klärt dich auf. Aber nur Fakten, gefahrene KM/H, Situation, Bremsweg, Insassen, verletzte, was du ausgesagt hast als du verwirrt warst.

Du musst dich eh mit jemanden beraten:
1. ist der Unfall, weil angeblich grob fahrlässig, noch mit deiner Versicherung abgedeckt? Denke schon, außer du hast schon mal einen ähnlichen Fall gehabt. 
Dann könnte es unangenehm werden.

2. Stimmt der Bremsweg? Anwalt fragen
Evtl. Kann der Anwalt ein paar KM/H schinden um das Strafmaß zu reduzieren.

Das mit den Highheels ist blöd gelaufen, wird dir aber eine leere sein.
Viel Glück 
 

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L
linton_29168717
29.12.22 um 17:58
In Antwort auf hellocaty

Hallo Leute,

ich fühle mich da im Moment komplett überfordert und allein gelassen. Ich habe im August einen Autounfall verursacht. Dabei kam es zu Personenschaden. Meine Beifahrerin hat sich etwas weh getan an der Hand und hat das bei der Polizei anschließend auch gesagt. Der dem wir drauf gefahren sind hatte erstmal nichts und ist nach der Unfallaufnahme weiter gefahren als ob nichts wäre. Er ist erst danach aber zum Arzt gegangen und hat sich gleich vier Wochen krank schreiben lassen.
 
Ich habe dann eine Vorladung zur Vernehmung als Beschuldigte bekommen. Meine beiden Mitfahrerinnen haben auch eine Vorladung als Zeuge erhalten. Außerdem hat noch ein weiterer Zeuge an der Unfallstelle angehalten, ein älterer Herr, den wir kurz davor überholt hatten. Ich bin da jedenfals hin und hab dann nochmal geschildert, wie es aus meiner Sicht zu dem Unfall gekommen ist.
An der Unfallstelle habe ich der Polizei gesagt, dass ich vom Bremspedal abgerutscht bin. Das war im Schock, ich hab irgendwie nach einer Entschuldigung gesucht. Aber es stimmt nicht. Das wäre vielleicht auch keine große Sache, aber im Unfallprotokoll hatte die Polizistin aufgenommen, dass ich Schuhe mit hohem Absatz getragen habe...
Naja, jetzt wollten die aber genau wissen, wie das jetzt war. Ich hab halt gesagt, ich kann mich nicht mehr genau erinnern.
 
Zum anderen wurde damals unsere Bremsspur vermessen. Die war knapp 54 Meter. So, jetzt haben die einfach eine Aufprallgeschwindigkeit von 30 kmh angenommen und daraus eine Bremsausgangsgeschwindigkeit von 112 kmh berechnet. Und jetzt wird mir vorgeworfen 42 kmh zu schnell gewesen zu sein. Kann ich alles bei der Polizei einsehen.
 
Jedenfalls hat die Staatsanwaltschaft ein strafrechtliches Ermittlungsverfahren wegen fahrlässiger Körperverletzung gegen mich eingeleitet. Zum einen wegen einer Sorgfaltspflichtverletzung mit den Schuhen, zum anderen wegen der überhöhten Geschwindigkeit. Obwohl das ja schon ein bisschen paradox ist, weil die Bremsspur zeigt ja, dass ich mit dem Bremsen kein Problem hatte.
 
Naja, ich bin jedenfalls seit Wochen mit den Nerven am Ende. Ich fühle mich wie ein Schwerverbrecher und weiß nicht was auf mich zukommt. Im Netz findet man viel, teilweise wir von Freiheitsstrafen von drei Jahren berichtet.
 
Ich denke ich hätte sofort zum Anwalt gehen sollen, aber das hat man davon wenn man offen und ehrlich ist. Da draußen laufen wirklich böse Leute rum aber wenn jemand ein Unfall passiert, dann wird man so behandelt.
 
Ich habe bisher nur das Schreiben von der Staatsanwaltschaft, dass ein Verfahren läuft. Muss ich da vor Gericht? Was wird da wohl rauskommen? Oder ist nur mein Führerschein in Gefahr? Hat da wer Erfahrungen?
 
Und können die einfach so die Geschwindigkeit raten? Wir sind ja nicht geblitzt worden oder ähnliches.
 
Das entwickelt sich zum absoluten Albtraum. Es bricht alles über mich herein. Der Unfall selbst war für mich ja auch schon schlimm und dann kommt so was…
 
LG Caty
 

Egal was auch immer passiert ist, sofort zu einem Anwalt für (Verkehrs-)Strafrecht gehen und alles weitere über ihn laufen lassen. Da gibt es verfahrenstechnisch zu viele Fallstricke, die man als Laie gar nicht erkennen kann...

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