Liebe Foris und Mitleser,
ich schildere euch kurz mein Problem:
Ich bin in der 15. SSW und habe seit Beginn meiner Schwangerschaft mit extremer Übelkeit zu kämpfen, war sogar bereits wegen Hyperemisis Gravidum im Krankenhaus und bekam Infusionen. Seit etwa der 5. SSW bin ich auch krankgeschrieben, weil ich tatsächlich nichts mehr auf die Reihe bekomme, ständig begleitet mich das Gefühl, dass ich nicht mehr kann (ich tippe langsam zusätzlich auf leichte Depressionen, da ich für diese eh anfällig bin).
Zudem habe ich seit paar Tagen mit Rückenschmerzen und Hüftproblemen zu kämpfen.
Mein Arbeitgeber hat auf die Schwangerschaft negativ reagiert, Zitat: "Das ist jetzt schon eine ganz schön makabere Sache von Ihnen." und hat mich auch erstmal nicht sozialversicherungspflichtig angemeldet gehabt, um mir eines reinzuwürgen. (Habe dort angefangen und dann von der Schwangerschaft zeitnah erfahren)
Des Weiteren ist es so, dass er sich meiner Meinung nach an ein paar Richtlinien aus dem MuSchuGesetz nicht halten kann. Es würde z.b. von mir verlangt werden, die Früh- und Mittelschicht zu arbeiten, Frühschicht beginnt um 5:45 Uhr, da um 6 Uhr geöffnet werden muss. Da ich in TZ arbeite, habe ich 3 x 8 Stunden laut Vertrag, was aber eher auf 4-5 x 6-7 Stunden gelegt würde. Im Betrieb selbst bin ich alleine, es ist niemand sonst da, sollte irgendwas mit mir sein. Wenn irgendetwas mit mir sein sollte (ich kämpfe auch mit meinem Kreislauf), kann schnellstens in 10-15 Minuten jemand da sein. Es gibt keine Möglichkeit mich hinzulegen, auch gibt es keine Möglichkeit, mal 10-15 Minuten an die frische Luft zu gehen. Die Arbeit wird hauptsächlich im Stehen verrichtet. (Sitzmöglichkeit vorhanden, es ist aber ausdrücklich gewünscht, diese nicht zu nutzen, weil es "scheisse" aussieht) Pausenzeiten können nicht eingehalten werden, da wir ja während der Arbeitszeit essen können notfalls und wir ja eh alle alleine arbeiten.
Zudem muss ich auch ehrlich sagen, dass ich tierische Angst davor habe, dort irgendwann doch wieder arbeiten zu müssen, wenn das mit der Übelkeit irgendwann erträglich wird. Dort sind suchtkranke Menschen. Wenn man mir ansieht, dass ich schwanger bin, was man durchaus schon tut, bin ich "leichte Beute" und man kann mich sehr leicht unter Druck setzen, um an die nötigen Suchtmittel zu gelangen. Ich hab einfach Angst um mein Ungeborenes.
Und jetzt frag ich mich selber, was ich tun kann. Morgen bin ich bei meiner Frauenärztin, da renne ich grad fast im 2-Wochen-Rythmus hin wegen der Übelkeit. Soll ich sie auf die Umstände ansprechen? Ich habe das Beschäftigungsverbot im Hinterkopf. Ich war auch schon bei Pro Familia, die haben mich darauf hingewiesen, dass es meinem Arzt möglich sei, ein BV auszusprechen. Wenn dies nicht möglich ist, könnte ich aufgrund der Umstände noch ans Gewerbeaufsichtsamt herantreten.
Aber was würdet ihr tun?