Guten Tag,
ich werde hier meine Geschichte erzählen,in der hoffnung das jemand einen guten Rat für mich hat.
Am 22.2.09 fing alles an, meine alleinerziehende Mutter starb plötzlich an Brustkrebs.
Hinterlassen hat sie einen kleinen Sohn (7jahre) und mich (19jahre).
Für mich war sofort klar, der kleine bleibt bei mir!
Als ich die Nachricht bekam,ging für mich die Welt unter.
Ich war alleine mit meinem kleinen Bruder, zu den rest unserer Famlilie gab es keinen Kontakt.
Die Anfangszeit war sehr schwierig,mein Leben hatte sich von einen auf den andern Tag schlagartig verändert.
Die ersten zwei Wochen lief ich von Amt zu Amt,unterstützt wurde ich in der Zeit von meinem Freund und
seiner Familie.
Ich versuchte auch Kontakt zu meiner eigenen Famlilie aufzubauen,doch leider hatten sie kein Interesse.
Ich war sehr enttäuscht,aber dagegen konnte ich nichts machen.
Mittlerweile hatte ich auch meinem Bruder von dem Tod unserer Mutter erzählt, er weinte.
Da ich in der Zeit nur Schülerin war,hatte ich kein Einkommen, irgendwelche Ersparnisse gab es auch nicht.
Ich musste mich auch um die Beerdigung kümmern,weil die finanziellen Mittel fehlten ging ich zum Sozialamt
um einen Antrag für dir übernahme der Bestattungskosten zu stellen.
Bevor der Antrag bewilligt worden war, musste geprüft werden ob jemand aus meiner Famlilie dafür aufkommen
könnte und auch erst dann konnte unserer Mutter beerdigt werden.
Es war eine schreckliche Zeit.
Meine Großmutter ließ sich mit dem einreichen ihrer Papiere 2 Monate Zeit.
In den ganzen 2Monaten hatten mein Bruder und ich keinen Ort zum trauern.
Dann endlich, wurde sie beerdigt. Sie konnte zur Ruhe kommen und wir hatten einen Ort zum trauern.
In der Zeit wurde mein Bruder zu meinem Pflegekind das Sorgerecht bekam aber der Vormund unserer Stadt .
Es war offiziell, er durfte bei mir bleiben, wir fanden eine neue Wohnung und langsam fand sich bei uns
ein strukturierter alltag ein.
Unsere Geschichte war vielen bekannt.
Wir bekamen sehr viel unterstützung,von der Famlilie meines Freundes, vom Jugendamt,
von Eltern aus der Klasse meines Bruders,sogar von dem Unternehmen REWE.
Mir wurde eine Ausbildungsstelle angeboten und auch finanzielle wurden wir von REWE unterstützt.
Es war schön zu sehen das sich jemand über uns gedanken macht!:)
Wir hatten auch schon unsere neue Famlilie gefunden,die meines Freundes. Wir sind jedes Wochenende dort.
Der kleine fühlt sich da richtig wohl,er sieht sie auch als seine Famlilie an.Er ist sehr glücklich dort,
gerade bei der Tante und Onkel meines Freundes.
Ich ließ meinen Bruder auf ADHS testen,weil er schon immer einen sehr starken bewegungsdrang hatte,
sich kaum konzentrieren konnte etc. Ich wollte dem Jugendamt zeigen, das mir das wohl des kleinen
wichtig ist und das ich nur das beste für ihn will.
Bei dem Auswertungsgespräch,zerbrach dann für mich wieder eine Welt.
Mir wurde der gelegte Teppich unter den Füßen einfach weggezogen.
Es stellte dich heraus,das er kein ADHS hat,dafür aber emotionale Probleme(logisch,er verlor vor knapp einen
halben Jahr seine Mutter!).
Nach dem ergebnis,teilte mir der Vormund mit das der kleine in eine Pflegefamlilie muss,wegen den emotionalen
und weil er kein Bild von Famlilie hat.
Wut,hass und trauer.
Wir haben vor kurzem erst unsere Mutter verloren, jetzt sollen wie wir uns auch noch verlieren?!
Ich bin seine einzige Bezugsperson!
Nun sollen wir auch noch getrennt werden?!
Tausend gedanken strömten durch meinen Kopf, was soll ich nur machen??
Zu Hause dann der Nervenzusammenbruch!
Der Vormund sagte mir, ich dürfte dem kleinen nicht sagen das er von mir weg muss,er bekam natürlich mit
das etwas nicht stimmt,er ist ja nicht dumm,ich musste ihn belügen.
Ich habe mir wortwörtlich den arsch aufgerissen. ich habe alles getan was in meiner Macht steht,
der kleine hat alles was er zum leben braucht! Es gibt unzählige Kinder die keine Famlilie haben.
Wir haben schon soviel durchgemacht,natürlich will ich nur das beste für ihn, aber es muss eine andere
Lösung geben!
Jeder andere Lösungsvorschlag wurde natürlich abgelehnt.
Ich war Kompromissbereit, andere Pflegefamilie "ja" aber nur zusammen,sodass wir die möglichkeit haben uns
jeden Tag zu sehen.
Ich dachte nach, wieso eine neue Famlilie suchen? Wir haben unsere Famlilie doch schon gefunden!
Das Problem war nur die entfernung.
Ich gab die Hoffnung nicht auf. Sprach mit unserer Famlilie,die Tante und der Onkel meines Freundes
würden uns beide aufnehmen.
Ich war glücklich,!denn ich weiß! da haben wir es gut!
Wenn ich den kleinen mit der Tante sehe,geht mir das Herz auf,sie liebt ihn wie ihren eigenen Sohn.
Die beiden haben einen erwachsenen Sohn ,dadurch haben sie erfahrung ,auch räumliche und finanzielle
dinge sind kein Problem,natürlich würden sie sich auch staatlich prüfen lassen.
Kennen sie das wenn sie etwas suchen,dann sehen sie etwas und sie wissen ganz genau "JA, das ist es!" ?
Genau dieses Gefühl habe ich bei dieser Famlilie!
Gestern hatten wir dann einen Termin beim Jugendamt, Tante und Onkel kamen mit.
Es hätte viele Vorzüge, wenn der kleine und ich zu dieser Famlilie kommen würden.
Aber das Jugendamt,vorallem der Vormund stellte sich sofort quer!
Egal was ich mache,es heißt immer "nein,nein,nein".
Ich war auch schon beim Anwalt,doch er sieht kaum chancen da was zu machen.
Mir ist bewusst das der Vormund am längeren Hebel
sitzt,aber es muss doch eine andere Lösung geben!
Nur welche...? Ich weiß nicht mehr weiter..
Über einen Rat o.ä. würde ich mich sehr freuen
Ich will nur das beste für den kleinen
MfG Jessica M.