Hallo,
ich frage mich schon eine Weile, wie ich meine Rechte im Berufsleben praktisch umsetzen kann.
Ich arbeite als einzige Angestellte in einem Büro einer politischen Organisation, alle anderen, die hier irgendwas machen, tun dies also ehrenamtlich. Ich arbeite normal nur 20h / Woche, allerdings haben wir alle 2 Wochen eine abendliche Sitzung, die meistens von 19:30 bis durchaus mal 22-23 Uhr geht. Diese Sitzungen bereite ich vor, protokolliere ich und bereite sie nach, es fällt also in meine Arbeitszeit.
Damit verstößt mein Büro gegen das Mutterschutzgesetz, was mir Arbeit nach 20 Uhr und über 8,5 Stunden (meinen 8-Stunden Arbeitstag hatte ich da schon vorher) eigentlich untersagt. Ich weiß das, mache es aber trotzdem, weil mich ja keiner vertreten kann. Ich bin nunmal die einzige Angestellte, ohne mich wäre das totale Chaos und die Sitzungen wären nie protokolliert (was aber Pflicht ist).
Mein Chef, unser Vorsitzender, weiß gar nichts übers MuSchuG, ich habe ihm dieses Arbeitsverbot nach 20 Uhr sogar verschwiegen. Ich dachte mir, ich ziehe es einfach durch, merke nun aber schon, dass es mich sehr anstrengt. Nun frage ich mich, wie ich meine Rechte praktisch durchsetzen soll? Wir haben im Grunde ein gutes Verhältnis, aber ich fühle mich nunmal verantwortlich für den Job, logisch als einzige Angestellte. Ich möchte ungern damit ins Haus fallen, dass ich ab jetzt Abends nicht mehr da bin. Wahrscheinlich rümpfen die anderen, die das alles ehrenamtlich neben ihrem Beruf und ihren Familien machen, darüber nur die Nasen. Ich will auch nicht als Drückeberger oder Simulant dastehen....
Wie könnte ich das Thema vorsichtig ansprechen, ohne gleich den Eindruck zu erwecken, keine Lust zu haben?